Nachdem ich bisher meist nur Schnitte angepasst habe, aber das richtige Verändern mir viel mehr Spaß macht, habe ich nun mal was „eigenes“ gemacht. Im Prinzip ist es nur ein bewährter und einfacher Raglanschnitt mit einer Raffung. Das Raglankleid ist aus der Ottobre 5/2013 und wurde von mir schon ein paar mal genäht. Es ist ziemlich einfach und schnell genäht. Außerdem steht es mir (mit einigen Änderungen) ganz gut. Alltagstauglich ist es auch. Somit wären alle Punkte für einen Lieblingsschnitt erfüllt. Nur leider ist es auf Dauer etwas langweilig. Aber das kann ich ja ändern. 🙂
Irgendwo habe ich letztens ein ähnliches Kleid mit seitlicher Raffung gesehen. War ein Burdaschnitt, den ich mir dann fast gekauft hätte. Dann habe ich mir aber gedacht, dass ich mir den Schnitt doch selbst basteln kann. Gesagt, getan.
So schwer ist das tatsächlich gar nicht. Ich habe das Vorderteil meines überarbeiteten Schnitts abgepaust. Dann den Bereich eingezeichnet in dem ich die Raffung haben möchte. Das ist ca. eine Handbreit unter den Armen bis ungefähr zur Hüfte. Den Bereich habe ich mehrfach unterteilt. Dabei habe ich einfach die Breite meines Lineals genommen und Linien gezogen. Dann alles durchschneiden und gleichmäßig auffächern.
Rechts habe ich einen Abstand von 2 cm genommen. Damit komme ich auf eine Mehrlänge von 12 cm.
Danach wird das ganze geklebt und man hat sein neues Vorderteil.
Also, alles gar nicht so schwer. Beim Nähen muss man dann nur ein Framilon/Framilastic-Stück in der ursprünglichen Länge nehmen und gedehnt auf die rechte Stoffseite im Bereich der Raffung nähen. Rest wie immer und schon ist das Kleid nicht mehr so langweilig.
Von den 12 cm mehr sieht man hier kaum etwas. Das Muster schluckt doch einiges vom Schnitt. Da ist ein unifarbener Stoff wahrscheinlich die bessere Wahl.
Hinten habe ich nichts geändert. Die Falten ergeben sich von ganz allein. 😛
Auf den folgenden Fotos sieht man die Raffung besser. Mit gefällt der Schnitt so richtig gut und ich werde noch mehr Kleider nähen. Für den Sommer dann auch mal mit kürzen Ärmeln.
Neben dem Ergänzen der Raffung, habe ich den Schnitt noch grundsätzlich angepasst. Mir war das Kleid nämlich oben zu lang. Da habe ich zwischen Schultern und Brust ca. 2 cm gekürzt. Vorne habe ich vorallem den oberen Teil etwas schmaler gemacht, den kompletten Ausschnitt ca. 1 cm nach unten verschoben und bei Vorderteil sowie den Ärmeln die Nahtzugabe auf ein Minimum reduziert. Die Taille/Hüfte habe ich mehr oder weniger neu gezeichnet. Das hat in letzter Zeit gar nicht mehr gepasst. Mein erstes Kleid nach diesem Schnitt habe ich daher aufgetrennt und komplett überarbeitet. So ist das eben, wenn sich die letzten hartnäckigen Schwangerschaftskilos überraschend auflösen. Nun sind sie weg und ich kann meine Klamotten überarbeiten. 🙁 Naja, ich lerne was dabei und einiges sieht nun besser als.
Dabei kam ich auch auf die Idee den Ausschnitt nur um zu schlagen und fest zu nähen. Hatte ich vorher schon mal gelesen, fand ich aber irgendwie doof. Dann blieb mir letztens nichts anderes übrig und es sah echt gut aus. Hätte ich nicht gedacht. Es trägt sich auch sehr angenehm. Ab jetzt heißt es daher bei mir Umschlagen statt Bündchen.
Am Saum kam der gleiche Stich zum Einsatz. Dauert ewig, gefällt mir aber sehr und ich sitzt dann halt ’ne Stunde da und säume mein Kleid.
Hier dann auch noch ein Bild der Raffung im Detail:
Nicht spektakulär aber sehr schön. 🙂
Damit mache ich dann wieder mal beim MeMadeMittwoch mit.
Schnitt: Grundlage ist das Raglankleid Friday Evening aus der Ottobre 5/2013
Stoff: Baumwolljersey von Stenzo
Änderungerungen: Taille neu gezeichnet, Raffung ergänzt, an den Raglannähten gekürzt
Größe: war mal eine 36
Die Schnittänderung ist dir äusserst gelungen. Gefällt mir in Kombination mit dem gemusterten Stoff sehr. In uni ist die Wirkung bestimmt nochmal anders- wie du schreibst. Ich bin gespannt..
LG
Wiebke
Wow, mir gefällt dein Kleid super! Wie du den Schnitt angepasst hast gefällt mir. Die Idee ist klasse. Ich denke, so werde ich das nächstes Mal auch machen, wenn Langeweile im Schrank aufkommt 🙂 Das Kleid steht dir wirklich prima! Einfach und doch schick!
Liebe Grüsse, Sylvie
Genau, die Idee ist zum Nachmachen da. 🙂 und hilft tatsächlich gegen Langeweile.
LG Nadine
Super sieht dein KLeid aus. Die Idee mit der Raffung ist wirklich gut, sollte ich mir mal merken.
LG Christine
Nicht nur merken, auch ausprobieren. 😉 Das macht total viel Spaß!
LG Nadine
Das sieht raffiniert aus mit der zusätzlichen Raffung. Auch die Ausschnittversäuberung/Umnähung mit dem Wabenstich finde ich sehr schön und gelungen. LG Angela
Danke!
Schick geworden ist dein Kleid …und du hast sooo recht, mit ein bissel Phantasie , etwas Erfahrung und einer Prise Mut ist es nicht schwer Schnittmuster nach seinen Vorstellungen zu verändern.
lG Silke
Schwer ist es wirklich nicht. Man braucht nur die richtige Idee.
LG Nadine
Ganz zauberhaft! Raglan und Raffung sind ein tolle Ergänzung und Dein Stoff ist ebenfalls wunderschön! LG Kuestensocke
Danke!
Schön schaut das Kleid aus. So Raffungen mag ich gerne, da sie so gut verstecken können.
Lg Iris
Da hast du deine eigenen Ideen wirklich toll umgesetzt! Ein schönes Kleid!
LG Monika